CHEMOTHERAPIE
Chemotherapeutika werden sowohl in adjuvanten und neoadjuvanten, als auch in palliativen Therapiestrategien eingesetzt. Es handelt sich um Medikamente, die bösartige Zellen zerstören oder deren Wachstum beschränken können (Zellgifte). In der Onkologie stehen heute mehr als 50 verschiedene Substanzen zu Verfügung, die sich von ihrem Wirkmechanismus und ihren Nebenwirkungen erheblich unterscheiden. Für die Behandlung des Darmkrebs werden nur solche Medikamente alleine oder in Kombinationen eingesetzt, bei denen sich in wissenschaftlichen Studien eine besonders starke Wirksamkeit auf die bösartigen Zellen der Darmschleimhaut gezeigt hat. Die Chemotherapie entfaltet ihre Wirksamkeit über den Blutweg, weshalb sie fast überall im Körper wirksam werden kann. Es ist dabei unerheblich ob die Chemotherapie als Infusion in eine Vene oder als Tablette über den Darm (orale Therapie) in den Körper gelangt.
Der Onkologe wird für jeden Patienten eine individuell angepasste Behandlung aussuchen. Dabei wird er die nationalen und internationalen Behandlungsleitlinien, genauso wie die individuellen Bedürfnisse und Besonderheiten des einzelnen Patienten berücksichtigen. Die Nebenwirkungen der Therapie lassen sich in den meisten Fällen gut bis sehr gut beherrschen. Übelkeit und Erbrechen, die früher besonders ausgeprägt waren, sind bei vielen der modernen Medikamente eher gering und die Antiemetika (Medikamente gegen Brechreiz) in den letzten Jahren deutlich effektiver geworden. Für die Patienten stehen oft Nebenwirkungen an den Schleimhäuten wie z.B. Diarrhöen (Durchfälle) oder Schleimhautreizungen (Mukositis) im Vordergrund. Die bei Darmkrebs wirksamen Chemotherapiekombinationen beeinflussen die Blutbildung und das Immensystem meist nur wenig, Haarausfall kommt eher selten bis sehr selten vor.