💬 Häufige Fragen und Begriffe rund um Darmkrebs
Diese Übersicht erklärt Ihnen leicht verständlich wichtige medizinische Begriffe, die im Zusammenhang mit Darmkrebs häufig verwendet werden. Zur Erklärung einfach auf den Begriff klicken.
🩺 Allgemeine Begriffe
Darmkrebs (Kolorektales Karzinom)
Bösartige Tumorerkrankung des Dick- oder Mastdarms. Meist entwickelt sich Darmkrebs aus zunächst gutartigen Polypen.
Polyp
Eine kleine Wucherung der Darmschleimhaut. Einige Polypen können sich im Laufe der Zeit zu Krebs entwickeln.
Vorsorgekoloskopie
Darmspiegelung zur Früherkennung und Entfernung von Polypen, bevor sich Krebs entwickelt. In Deutschland ab 50 Jahren empfohlen.
Darmspiegelung (Koloskopie)
Untersuchung des Dickdarms mit einer biegsamen Kamera. Dabei können Polypen entdeckt und entfernt werden.
Stadium (TNM-System)
Beschreibt, wie weit der Tumor fortgeschritten ist: T (Tumorgröße), N (Lymphknoten), M (Metastasen).
Metastasen
Absiedlungen von Tumorzellen in anderen Organen, z. B. Leber oder Lunge.
Operation
Hauptbehandlung bei Darmkrebs. Ziel ist die vollständige Entfernung des Tumors und der betroffenen Lymphknoten.
Rezidiv
Wiederauftreten der Erkrankung nach zunächst erfolgreicher Behandlung.
Familiäre Häufung
Wenn mehrere nahe Verwandte an Darmkrebs erkranken, ohne dass eine klare Erbkrankheit wie FAP oder HNPCC nachweisbar ist. Hier wird oft eine engmaschigere Vorsorge empfohlen.
HNPCC (Lynch-Syndrom)
Erblich bedingter Darmkrebs durch Genveränderungen in DNA-Reparaturgenen. Erkrankungen treten meist in jüngeren Jahren auf.
FAP (Familiäre Adenomatöse Polyposis)
Seltene Erbkrankheit mit hunderten Polypen im Dickdarm. Ohne Operation entsteht fast immer Darmkrebs.
Karzinom
Allgemeiner Begriff für bösartige Tumoren, die aus Epithelzellen entstehen – beim Darmkrebs meist Adenokarzinome.
Tumormarker
Eiweiße im Blut, z. B. CEA, die zur Verlaufskontrolle eingesetzt werden können.
Onkologe
Facharzt für Tumorerkrankungen, der auf Chemotherapie und medikamentöse Krebstherapie spezialisiert ist.
Tumorboard
Ein interdisziplinäres Ärzteteam (Chirurgie, Onkologie, Radiologie, Pathologie u. a.) legt gemeinsam die optimale Therapie fest.
Nachsorge
Regelmäßige Kontrollen nach der Behandlung, um ein Wiederauftreten früh zu erkennen.
Fast-Track-Konzept
Modernes Nachsorgekonzept mit früher Mobilisierung, schneller Nahrungsaufnahme und weniger Komplikationen nach der OP.
Stoma (künstlicher Darmausgang)
Künstlicher Ausgang, über den der Darminhalt in einen Beutel geleitet wird. Häufig vorübergehend nach Darmoperationen.
Screening
Allgemeiner Begriff für Früherkennungsmaßnahmen wie Stuhltests oder Darmspiegelung.
🧫 Begriffe aus der Pathologie
Biopsie
Gewebeprobe zur mikroskopischen Untersuchung.
Histologie
Feingewebliche Untersuchung zur Bestimmung des Tumortyps.
Adenokarzinom
Häufigster Typ des Darmkrebses, ausgehend von Drüsenzellen.
Grading (G1–G3)
Bewertung, wie stark sich Tumorzellen von normalen unterscheiden.
R-Status (R0–R2)
Zeigt, ob der Tumor vollständig entfernt wurde (R0 = vollständig).
Lymphgefäßinvasion (L)
Hinweis, ob Krebszellen in Lymphbahnen eingedrungen sind.
Veneninvasion (V)
Hinweis auf Eindringen von Tumorzellen in Blutgefäße.
Mikrosatelliteninstabilität (MSI)
Genetische Veränderung, typisch bei erblichen Tumoren (Lynch-Syndrom).
Immunhistochemie
Spezielle Färbung, um Eiweiße im Gewebe sichtbar zu machen.
Pathologischer Befund
Enthält alle diagnostischen Merkmale des Tumors und ist Grundlage für die Therapieplanung.
💊 Begriffe aus Onkologie und Strahlentherapie
Adjuvante Therapie
Zusätzliche Behandlung nach der Operation, meist Chemotherapie.
Neoadjuvante Therapie
Therapie vor der Operation zur Tumorverkleinerung (z. B. Bestrahlung).
Chemotherapie
Behandlung mit Medikamenten, die Krebszellen abtöten oder ihr Wachstum hemmen.
Strahlentherapie
Gezielte Bestrahlung, meist beim Mastdarmkrebs, um Tumorzellen zu zerstören.
Radiochemotherapie
Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie zur Wirkungsverstärkung.
Immuntherapie
Behandlung, die das Immunsystem anregt, Krebszellen gezielt zu bekämpfen.
Zielgerichtete Therapie (Targeted Therapy)
Greift bestimmte Strukturen auf Tumorzellen an und schont gesundes Gewebe.
Palliative Therapie
Behandlung zur Linderung von Beschwerden, wenn Heilung nicht mehr möglich ist.
CEA (Carcinoembryonales Antigen)
Tumormarker im Blut zur Verlaufskontrolle nach Behandlung.
Klinische Studie
Medizinische Untersuchung, in der neue Medikamente oder Therapien getestet werden.
